Schlittenfahren, ein Kinderspiel?

Immer mehr Familien zieht es in den Winterurlaub. Neben Skifahren erfreut sich der Nachwuchs insbesondere am Rodeln. Mit dem Schlitten ein paar Hügel hinunter donnern, empfinden die meisten Eltern als kindgerechtes Unterhaltungsprogramm. Und ihnen selbst macht es ja auch Spaß. Ist der richtige Schlitten nicht zur Hand, wird der Abhang auch schon einmal mit einer Plastiktüte, Autoreifen oder Billigrodeln bewältigt. Aber Vorsicht – der Spaß kann schnell ein jähes Ende haben.

Vorsicht, Unfallgefahr!

Um heil den Berg hinunter zu sausen, eignen sich nach wie vor am besten die klassischen aus Holz gefertigten Schlitten. Davoser Schlitten sehen nicht nur schick aus, sondern bieten auch die richtige Sicherheit. Ob für ein oder zwei Personen gefertigt, ihre Stabilität und rutschsichere Sitzflächen schränken Schnelligkeit und Komfort nicht ein. Doch das ist leider nur die halbe Miete. Laut einer Studie des ADAC sind etwa ein Drittel aller überprüften Rodelstrecken mangelhaft. Die Steilfahrt, die im Schweizer Grindelwald-Grund angeboten wird, verspricht eine rasante Abfahrt, die dank Beleuchtung auch nachts starten kann. Klingt nach Spaß, ist aber gefährlich. Die beliebte Strecke kreuzt leider auch Bahngleise und Straßen und birgt einige Absturzstellen, die nicht ausreichend markiert sind.

Sicherheit geht vor

Doch auch deutsche Rodelbahnen lassen zu wünschen übrig. Sowohl zwei Pisten im Schwarzwald, wie auch eine Strecke im bayrischen Nesselwang erhielten die Note Mangelhaft. Hier wird Fahrspaß der Sicherheit vorgezogen und kann somit zur lebensgefährlichen Höllenfahrt werden. Jährlich verunglücken in Deutschland und benachbarten Ländern mehrere Ski- und Schlittenfahrer tödlich. Die Frage, ob einige Unglücksfälle durch bessere Sicherheitsvorkehrungen seitens der Pistenbetreiber zu vermeiden gewesen wären, bleibt zwar offen, ist jedoch nicht von der Hand zu weisen. Daher gilt, sich genauestens über die Abfahrtmöglichkeiten zu informieren, bevor man die Kleinen den Schlitten in die Hand nehmen lässt. Doch glücklicherweise kommt nicht jede Talfahrt russischem Roulette gleich. Drei der getesteten Bahnen erhielten die Note Sehr gut. Die Rodelbahn in Sterzing, Südtirol, wurde zum Testsieger gekürt. Innerhalb der deutschen Grenzen zeichneten sich zwei Bahnen in Bad Hindelang im Oberallgäu und in Oberwiesenthal im Erzgebirge durch erstklassige Sicherheit aus. Ebenfalls wurde ihr vorbildlicher Service betont.