Der Wolfspark Werner Freund in Merzig (Saarland) ist in seiner Art einzigartig. Auf insgesamt 4,5 Hektar leben hier Wolfsrudel verschiedener Kontinente. Der bereist verstorbene Parkgründer und seine Frau haben die Tiere großgezogen. Es werden kostenlose Touren angeboten.
1977 legte Werner Freund das erste Gehege an. Bei Aufzucht und Pflege der Wölfe hielt er sich stets an sein Leitbild: Dass intensive Verhaltensforschung nur möglich ist, wenn man eng mit den Tieren zusammenlebt.
Enge Beziehung zwischen Betreuern und Wölfen
Das Besondere an diesem Park ist, dass hier verschiedene Rudel zusammenleben und ihre Verhaltensweisen miteinander verglichen werden können. Die Betreiber des Parks machen es sich zur Aufgabe, so wenig Kontakt wie möglich zu den Wölfen zu haben. Bilder mit Menschen, die die Wölfe streicheln oder sogar Nase an Schnauze mit ihnen für Fotos posieren, sind deshalb zwar beeindruckend. Sie entsprechen aber nicht der Grundidee des Parks.
Dennoch entstehen diese engen Beziehungen zwangsläufig, da die Tiere meistens als Welpen in den Park kommen und von den Betreibern großgezogen werden. Da dieser Prozess viel Einfühlungsvermögen erfordert, bauen Mensch und Wolf automatisch eine enge Beziehung zueinander auf.
Jedes Tier hat seinen ganz eigenen Charakter
Alle Wölfe haben Namen und können von den Betreibern in Aussehen und Verhalten genau beschrieben werden. Peter zum Beispiel ist der aktuelle Leitwolf der Timberwölfe, einem Rudel aus Kanada. Ihre schwarze Farbe lässt die Tiere etwas unheimlich erscheinen. Der Zoo Hannover war es, der dem Park im Saarland im Jahre 2007 zwei Babys schenkte. Peter gilt als starker Wolf, der „das Durchsetzungsvermögen hat, das niemanden an seiner Position zweifeln lässt“, heißt es auf der Seite des Parks.
Das farbliche Gegenteil ist das Rudel der Polarwölfe: Weiß und elegant kommen sie daher. Zwei Mitglieder stechen besonders hervor: Die eineiigen Zwillinge, die sich zunächst untereinander nicht einig werden konnten, wer das Rudel anführt. Mittlerweile ist die Angelegenheit geklärt, allerdings wollte der schwächere Zwilling das lange Zeit nicht wahrhaben: Das ständige Anknurren und Kabbeln sind jetzt aber endgültig vorbei und Frieden ist eingekehrt.
Damit das auch so bleibt, müssen Hunde im Park angeleint werden. Die Wölfe lassen sich ganzjährig kostenlos beobachten. Der Park ist auch an Feiertagen von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Jeden ersten Sonntag im Monat beginnt um16 Uhr eine gratis Führung. Eine Anmeldung ist nicht nötig. Mehr hier: www.wolfspark-wernerfreund.de
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