Mehr als eine Kirche: Der Hamburger Michel Die größte Hauptkirche der stolzen Hansestadt an der Elbe ist nicht nur das berühmte Wahrzeichen Hamburgs, sondern mit ihrer Architektur und barocken Ausstattung eine attraktive Sehenswürdigkeit in der Nähe des Hafens.
Der Bau der Hauptkirche St. Michaelis, liebevoll „Michel“ genannt, reicht in das Jahr 1647 zurück. Die Hansestadt war im Dreißigjährigen Krieg neutral und schon früh protestantisch. Damit gilt St. Michaelis als eine der größten evangelischen Hauptkirchen in Norddeutschland. Durch Brände wurden die Gebäude der Kirche mehrfach zerstört und zuletzt ab 1906 in der heutigen Form wieder aufgebaut. Im Zweiten Weltkrieg blieb der Michel zunächst fast unbeschädigt, eine Bombe jedoch traf das Hauptschiff 1944/45. Erst 1952 war die Kirche in der jetzigen Form wieder restauriert.
Weiß, grau und gold!
Das Innere des Michel ist in Form eines griechischen Kreuzes gebaut. Von den über 2.500 Sitzplätzen kann die marmorne Kanzel fast störungsfrei gesehen werden. Im Stil des norddeutschen Barock wirkt die Innenausstattung in den Farben Weiß, Grau und Gold elegant und zurückhaltend. Ein besonderes Erlebnis sind die Konzerte im Michel; in der einmaligen Akustik entfalten die fünf Orgeln ihre gewaltigen Klänge, beispielsweise in den Bach-Wochen oder den vorweihnachtlichen Konzerten mit Lesungen.
Das wahrscheinlich größte deutsche Gruftgewölbe ist in St. Michaelis erhalten. In früheren Zeiten haben sich in der Krypta Hamburger Honoratioren wie Senatoren und reiche Kaufleute bestatten lassen. Zu den berühmten Toten gehört Carl Philipp Emanuel Bach, der Sohn Sebastian Bachs. Neben namhaften Gedenkstätten der Krypta ist die Ausstellung über die wechselvolle Geschichte des Michel sehenswert, die Michaelitica.
Mit 152 Metern ist der Turm des Michel mit seiner charakteristischen grünen Kupferhaube weithin zu sehen. Von der Aussichtsplattform in 82 Metern Höhe schweift der Blick über die Elbe und den Hafen, die Innenstadt mit der Binnen- und Außenalster bis zur Reeperbahn. Täglich können Besucher vom Turm aus „Hamburg bei Nacht“ erleben.