Warmensteinach – Natürlich kann man im Fichtelgebirge einfach wandern. Doch für Urlauber ist noch mehr Nervenkitzel drin. Der 1024 Meter hohe Ochsenkopf vermarktet sich als «Erlebnisregion».
Abseilen im Ziplinepark
Warum den Berg hinabstapfen, wenn man auch eine Seilrutsche nehmen kann? Mit dem Sessellift geht es auf der Südseite des Ochsenkopfes zunächst hinauf. Oben wartet ein
Ziplinepark.
Auf insgesamt 16 steilen und bis zu 300 Meter lange Einzelstrecken schießt man am Seil hinab. Plattformen in den Bäumen, teils bis zu 22 Meter über dem Boden, bilden die Zwischenstationen auf dem rasanten Weg nach unten. Da rast auch der Puls.
Mountainbiken mit elektrischem Rückenwind
Am nächsten Tag bringt der Lift Radler und E-Mountainbikes nach oben auf den Berg. Ina Thieme und Thomas Reichenberger haben eine etwa 20 Kilometer lange Strecke vorbereitet. Normalerweise sind die beiden Trainer des Wintersportvereins Oberwarmensteinach mit Kindern und Jugendlichen unterwegs, um Kondition für die Langlaufsaison im Winter zu schaffen. Heute geht’s auf eine Genusstour.
Stationen entlang der Route sind unter anderem die Quellen von Weißmain und Naab, der Fichtelsee und das Freilandmuseum Grassemann. Sportlich, aber dank elektrischem Rückenwind trotzdem keine Qual.
Bergbau und Glaskunst
Na gut, also doch wandern. «Auf den Spuren der Bergleute» heißt die Route des heutigen Tages. «Zum ersten Mal wird der Name Ochsenkopf im Jahr 1495 in Bergwerksakten genannt», holt Manfred Häntsch aus. Der pensionierte Postbeamte hat sich zur Aufgabe gemacht, das Wissen um die Geschichte seiner Heimat wachzuhalten. Mit viel Mühe wurde in den vergangenen Jahren ein Rundweg angelegt, der zu Stollen und Schächten des einstigen Flussspat- und Eisenerzabbaus führt.
Schöner ökologischer Nebeneffekt der Stollen: Im ansonsten höhlenarmen Fichtelgebirge freuen sich hier das Große Mausohr und andere Fledermausarten über Paarungs- und Winterquartiere.
Der Glasmacherweg wiederum verbindet drei Glasmuseen in Weidenberg, Warmensteinach und Fichtelberg. Die 42 Kilometer lange Strecke führt an vielen ehemaligen Glashütten und Glasschleifereien vorbei.
Gas geben auf der Ganzjahres-Rodelbahn
Nun aber genug gelaufen. Es soll wieder schneller vorangehen – in einer Sommerrodelbahn. Großartig, aber normalerweise nur, wenn das Wetter mitspielt. Dem Alpine Coaster in Bischofsgrün auf der Nordseite des Ochsenkopfs sind die Jahreszeiten jedoch egal. Denn die Bahn verfügt über einen schnell aufsteckbaren Regenschutz gegen die Nässe. Damit ist nahezu ein ganzjähriger Betrieb möglich.
Die spezielle Schienenführung sorgt für Sicherheit und erhöhtes Fahrvergnügen zugleich. Also anschnallen. Wenn man abwärts richtig Gas gibt, fühlt man sich fast wie in einer Achterbahn.
Ausklang im menschenleeren Moorbad
Und wie nun die müden Knochen entspannen? Keine schlechte Idee ist ein Abstecher ins Warmensteinacher Naturmoorbad bei Sonnenuntergang. Öffnungszeiten gibt es ebenso wenig wie ein Eintrittsgeld.
Ein weitläufiges Becken lädt zum Schwimmen ein, im Becken nebenan wartet dicker Moorschlamm. Als zweite Haut für die Besucher. Die eiskalte Dusche folgt im Anschluss.
Informationen: Tourismus & Marketing GmbH
Ochsenkopf, Gablonzer Straße 11, 95686 Fichtelberg (Tel.: 09272/97032, E-Mail: info
@erlebnis-ochsenkopf.de).
Fotocredits: Brigitte Geiselhart,Brigitte Geiselhart,Brigitte Geiselhart,Simone Werner-Ney,Christof Mahler,Andreas Munder,Brigitte Geiselhart,Andreas Munder,Brigitte Geiselhart,Simone Werner-Ney
(dpa/tmn)